European Karting Final Endurance – Vice Champion
Infolge des Meisterschaftstitels der Turbo-Kart Saison im Vorjahr qualifizierte ich mich zusammen mit dem Swiss Karting Academy Team für die European Karting Finals, wo sowohl das neu gegründete Team als auch ich die Möglichkeit bekamen, uns zum ersten Mal in einem internationalen Rennen zu messen.
Die European Karting Finals für die Teamrennen fanden in Mailand statt, wo ein 3 Stunden Rennen am Finaltag ausgetragen wird. Im Rennen musste jedes Team in einem vorgebebenen Zeitfenster, welches im Halbstundentakt sich kurz öffnete, jeweils einen Fahrerwechsel durchziehen. Zusätzlich wurde nach der Rennmitte die Karts neu ausgelost und die Streckenrichtung gewechselt.
Im Training stiegen schon die Hoffnungen beim Teamchef, da mein Teamkollege und ich schnelle Zeiten fuhren und jeweils in den Top 3 landeten. Vor dem Qualifying wurde unser erstes Kart ausgelost, wobei wir nicht gerade das glückliche Los gezogen hatten. Nach 15 Minuten konnte ich nur die fünftschnellste Zeit in der Session erreichen. Trotzdem war ich zuversichtlich, am Start ein paar Plätze gutzumachen, jedoch gelang mir dies aufgrund der engen Strecke nicht. Nach einigen Runden beruhigte sich das Renngeschehen und schnell bildete sich von Platz 3 aus eine Gruppe bestehend aus fünf Teams. Von den Rundenzeiten her konnte ich schneller fahren, jedoch fehlte uns die Motorleistung, um mich an der einzigen Überholmöglichkeit neben meinen Gegner zu setzen oder ihn auszubremsen. Da ich jeweils auf der langen Geraden vor dieser Kurve immer eine Kartlänge zu meinem Vordermann verlor, musste ich mich eher verteidigen. Dabei blieb es so konstant bis zum ersten Fenster des Boxenstopps. Als alle Gegner vor uns sofort in die Box gingen, nutzte ich die freie Strecke, um ein positives Zeitdelta herauszufahren. Tatsächlich purzelte eine persönliche Bestzeit nach der anderen, womit wir uns nach unserem ersten Fahrertausch auf Platz 3 verbesserten. Mein Teamkollege schaffte es, sich von der Verfolgergruppe abzusetzen und verkürzte den Abstand zum zweitplatzierten Team. Als ich wieder an der Reihe war, konnte ich noch kurz vor Halbzeit Platz 2 für uns sichern. Durch die ganzen Zweikämpfe zuvor lagen wir jedoch schon 17 Sekunden hinter dem führenden Team. Nachdem die Karts neu zugeteilt wurden, wurde uns durch die erneute Auslosung eines mässigen Karts bewusst, dass wir unser Rennen nach hinten orientieren mussten. Demnach gestaltete sich für uns die zweite Rennhälfte als harte Herausforderung, um den zweiten Platz zu verteidigen. 90 Minuten lang duelierten wir uns mit dem Verfolgerteam, wobei uns in jeder Runde höchstens eine Sekunde trennte. Die verbliebenen zwei Fahrerwechsel verliefen für uns perfekt, so dass wir die Undercut und Overcut Strategien des Gegners verteidigen konnten. Schlussendlich fuhr mein Teamkollege den letzten Stint und brachte für unser Team den zweiten Platz ins Ziel.
Nach dieser stressigen und intensiven Phase des Rennens war die Freude dementsprechend sehr gross. Schliesslich hat niemand von uns vor dem Rennwochenende solch ein Resultat erwartet. Auch ich persönlich war sehr zufrieden damit, wie wir zusammen als Team diese Leistung abrufen konnten und aus uns das Beste herausholten. Zudem war dies ein historisches Ergebnis für das Swiss Karting Academy Team, gleich im ersten Rennen mit internationaler Konkurrenz einen Vize-Meister Titel zu erringen.